Dein Pferd hat CPL und du weißt nicht, wie du das behandeln sollst?
Unter meinen Patienten befinden sich einige Pferde mit CPL, vornehmlich Tinker und andere Kaltblüter.
Eines der größten Probleme ist hierbei, dass es häufig nicht richtig oder gar nicht behandelt wird. Um richtig behandeln zu können, musst du jedoch erst einmal wissen was bei CPL überhaupt passiert.
Es ist nicht eindeutig erforscht was genau CPL verursacht. Fest steht, dass es eine Erkrankung des lymphatischen Systems ist und das Lymphsystem nicht mehr richtig arbeitet.
Es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen. Diese verursachen die für CPL typische Rillenbildung und es entstehen Falten. Diese verhärten zunehmend und das Problem verschlimmert sich immer weiter.
Die Beine laufen weiter an. Es entstehen Entzündungen und weitere Infektionen wie z.B. Milbenbefall.
Auffällige Symptome sind hierbei:
– Schwellungen (im fortschreitenden Stadium bis hin zur Rillen- und Faltenbildung)
– Verdickte und verhärtete Haut
– Wundsekret
– Überempfindlichkeit
– Juckreiz
– Störung bei der Bewegung, manchmal bis hin zur Lahmheit
Das Wichtigste: Dem Lymphsystem helfen.
Empfehlung: Manuelle Lymphdrainage als Entstauungstherapie
Therapie: Du benötigst eine eingehende Entstauungstherapie, damit die Flüssigkeit wieder abtransportiert werden kann. Das geht nur, indem das Lymphsystem manuell (also mit der Hand) angeregt wird. Unterstützend können zusätzlich noch Lymphkräuter gefüttert werden und mit Kompressionsstrümpfen und Kompressionsbandagen gearbeitet werden.
Achtung: CPL ist nicht heilbar. Die Symptome können jedoch gut gemanaged werden, wenn man weiß wie.
Das Nichtauflösen des Lymphstaus führt in der Regel zu einer Verschlimmerung des systemischen Problems. Die Beine laufen weiter an. Hinzu kommen häufig offene Stellen, Entzündungen, Lahmheit und damit auch Schmerz.
Was ist eine Trageerschöpfung beim Pferd? Was sind die Anzeichen und wie behandele ich sie?
Eine Trageerschöpfung bedeutet für dein Pferd, dass es nicht mehr in der Lage ist, sein eigenes Gewicht zu tragen.
Sie entsteht , wenn die Muskulatur, die für das Tragen und Stabilisieren des Rumpfes erforderlich ist, schwach und überbelastet ist. Das führt wiederum zu einer kompensatorischen Überlastung anderer Muskelgruppen und Gelenke.
Nehmen wir einmal das Pferd auf dem Bild als Beispiel:
Das Wichtigste: Die verspannte Muskulatur muss gelöst werden.
Außerdem: Training vom Boden, damit das Pferd wieder lernt sich selbst zu heben
Empfehlung: Du benötigst einen Therapie- und Trainingsplan. Lass dich also über einen längeren Zeitraum von einem fähigen Therapeuten und von einem Trainer begleiten.
Therapie: Die Verspannung einmal zu lösen genügt nicht. Du benötigst eine dauerhafte Begleitung über mehrere Monate durch einen erfahrenen Therapeuten, am besten einen der Pferdephysiotherapeut und Pferdeosteopath ist. Denn es gilt dem Pferd gezielt aus der Fehlspannung heraus zu helfen. Hier benötigst du jemanden, der mit Augenmaß vorgeht und weiß was er tut.
Training: Wichtig sind kleine Schritte. Du benötigst einen Trainer, der die Grenzen deines Pferdes erkennt und nicht überschreitet. Wir wollen keine weiteren Verspannungen. Die Muskulatur soll sich regenerieren und wieder tragfähig werden.
Dein Pferd wird weiter im Brustkorb absinken und es entstehen weitere Schäden im Rest des Körpers.
Löst du die Verspannung nicht, folgt aus der Verspannung eine Verkrampfung. Der Muskel wird schlecht versorgt und kann seine Arbeit nicht richtig durchführen. Die umliegende Muskulatur muss kompensieren und wird ihrerseits überlastet.
Da damit in der Regel mehr als ein Muskel betroffen ist, führt dies auf lange Sicht zu einer komplexen Schonhaltung die dauerhaft Schäden am Bewegungsapparat hervorrufen kann.
Vergiss bitte außerdem nicht den Schmerz, den eine Trageerschöpfung mit sich bringt.
Für viele Reiter ist das Geräusch, bei dem sich ihr Pferd in die Vorderhufe tritt, völlig normal.
Begleiterscheinungen sind abgezogene oder locker Hufeisen und Ballentritte. Ohne Hufglocken geht es nicht.
Achtung: Das ist kein normales Gangbild!
Wenn du dieses Klack-Klack regelmäßig hörst, sollte es dich hellhörig werden lassen. Und wenn du mir jetzt erzählst, dass dein Pferd viel Raumgriff hat, dann beglückwünsche ich dich dazu. Das ist super, jedoch sind Raumgriff und eine aktive Hinterhand nicht der Grund für das Geräusch
In der Regel liegt es daran, dass die Vorführphase des Vorderbeins verkürzt ist.
Problem: Der Grund für eine verkürzte Vorführphase des Vorderbeins ist häufig, dass der wichtigste Rückführer des Vorderbeins (der breite Rückenmuskel) verspannt ist.
Wenn sich nun das Vorderbein nach vorne bewegt, muss dieser Muskel die Bewegung zulassen und nachgeben. Bei einer Verspannung unmöglich!
Wenn nun dieser wichtige Muskel verspannt ist, kann er in der Vorführphase des Vorderbeins die dafür notwendige Dehnung nicht mehr zulassen. Ihm fehlt es an der dafür notwendigen Elastizität und Dehnfähigkeit.
Bedeutet: Die Vorderhand kommt nicht schnell genug vom Fleck, bevor die Hinterhand auf fußt.
Das Wichtigste: Finde die Grundursache für die Verspannung/Verkürzung.
Das Problem liegt häufig im Rücken oder/und Rumpftrageapparat. Aber auch andere Ursachen sind möglich, wie fehlende Balance oder unpassende Hufbearbeitung.
Empfehlung: Lass dich über einen längeren Zeitraum von einem fähigen Therapeuten und einem Trainer begleiten. Denn nur die Verspannung zu lösen genügt in der Regel nicht.
Es gilt die Ursache zu finden, aufzulösen und das Pferd durch gezieltes Training zu stabilisieren.
Löst du die Verspannung nicht, folgt aus der Verspannung häufig eine Verkrampfung. Der Muskel wird schlecht versorgt und kann seine Arbeit nicht richtig durchführen. Die umliegende Muskulatur muss kompensieren und wird ihrerseits überlastet.
Da damit in der Regel mehr als ein Muskel betroffen ist, führt dies auf lange Sicht zu einer komplexen Schonhaltung die dauerhaft Schäden am Bewegungsapparat hervorrufen kann.
Vergiss bitte außerdem nicht den Schmerz, den verkrampfte Muskulatur mit sich bringt.
Bei meiner Arbeit als Physiotherapeutin und Osteopathin in NRW begegnen mir im Alltag viele Pferde und damit auch viele Erkrankungen. Eine, die eher nicht ganz so häufig anzutreffen ist, ist die Fesselringbandverengung in Folge eines Traumas.
Bei der Verengung des Fesselringbandes kommt es äußerlich zu einer Schwellung und einer damit einhergehenden Lahmheit.
Die Aufgabe des Fesselringbandes: Vereinfacht dargestellt sorgt das Fesselringband dafür, dass die Beugesehnen im Bereich der Gleichbeine an ihrem Platz bleiben.
Kommt es nun zu einer Schwellung in diesem Bereich, fehlt schlicht und einfach Platz für die Sehnen. Da das Fesselringband eher unelastisch ist, führt das häufig zu Verklebungen und manchmal auch zum Verwachsen der betroffenen Strukturen.
Du hast nun von deinem Tierarzt die Diagnose Fesselringbandverengung bekommen und fragst dich was du tun kannst.
Problem: Es gibt immer die Möglichkeit einer Op oder du beschreitest den konservativen Weg.
Die Op bietet dir natürlich den Vorteil der sofortigen Abhilfe. Trotzdem ist sie natürlich nicht risikofrei, nicht ganz billig und ein direkter Eingriff ins Gewebe.
Konservativ, also ohne Op, kannst du an die Fesselringbandverengung mit Hilfe von Physiotherapie dran gehen.
Das Wichtigste: Du solltest so schnell wie möglich ins Handeln kommen. Denn je länger du wartest, umso schlechter die Prognose.
Denn hier geht es nicht nur um die Optik, sondern vielmehr um die Funktion. Und je schneller dein Pferdephysiotherapeut die Funktion wieder herstellen kann, desto geringer ist die Gefahr von einem richtigen Sehnenschaden.
Achtung: Kaum ein Therapeut hat Erfahrung mit der Fesselringbandverengung beim Pferd und gleichzeitig gibt es auch keine Garantie, dass die Behandlung anschlägt.
Ich selbst nutze bei meiner Behandlung eine Kombination aus osteopathischer und physiotherapeutischer Herangehensweise. Zum Einsatz kommen vor allem meine Hände, aber auch die Matrix-Rhytmus-Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil.
So viele Termine sind nötig: Stelle dich auf wenigstens 6 Sitzungen ein. Mit nur einem Termin wirst du keine Erfolge sehen.
Es gibt auch immer die Menschen, die einfach gar nichts tun.
Die Folge davon sind tiefsitzende Verklebungen im Bereich der Beugesehnen und des Fesselringbandes. Aus der Verklebung kann eine Verwachsung der einzelnen Strukturen untereinander entstehen. Außerdem besteht die reelle Gefahr eines Sehnenschadens und einer dauerhaften Lahmheit.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin und Pferdeosteopathin
Bei meiner Arbeit als Physiotherapeutin und Osteopathin im Großraum Dortmund begegnen mir im Alltag viele Pferde mit Arthrose. Die Diagnose kommt häufig mit dem Begleitsatz: „Der ist halt alt.“ oder „Da kann man nichts machen“. Du wirst allein gelassen. Vielleicht bekommst du noch eine begleitende Schmerzmedikation. Aber dann? Wie kannst du die Arthrose deines Pferdes richtig behandeln?
Achtung Spoiler: Du kannst da wohl was machen. Du musst nur wissen was du tun kannst, um die Herausforderungen, die die Arthrose mit sich bringt, richtig zu managen. Wenn du die Arthrose deines Pferdes richtig behandeln willst, musst du anfangen umzudenken und die Arthrose nicht als lokales Problem sehen.
Denn, was gerne vergessen wird, die Arthrose bei deinem Pferd kommt nicht alleine. Gerade weil deinem Pferd die Gelenke weh tun, geht es in eine Schonhaltung. Mit dieser Schonhaltung versucht es dem Schmerz zu entgehen – ganz instinktiv.
Durch die Schonhaltung verteilt dein Pferd sein Gewicht um.
Problem: Damit entsteht eine vermehrte Belastung von anderen Strukturen, nämlich Gelenken, Muskeln und Sehnen. Diese tragen ein höheres Gewicht als normalerweise und übernehmen sogar Aufgaben für die sie nicht geschaffen wurden. Es entsteht eine Überbelastung.
Die Folge der Schonhaltung: Weitere Gelenk- und Weichteilschäden.
(Der Klassiker: Arthrose erst im rechten Fesselgelenk und dann im linken Fesselgelenk)
Du brauchst die richtige Kombination aus Fütterung, Bewegung und Therapie. Das war dir bestimmt schon klar, oder?
Die meisten Pferdebesitzer fangen beim Futter und bei Futterzusätzen an. Ein guter Ansatz. Das Zweite was du unbedingt tun solltest, ist, deinen Therapeuten in regelmäßigen Abständen kommen zu lassen um dein Pferd aus seiner Schonhaltung zu holen.
Achtung: Das muss häufiger als zwei Mal im Jahr passieren. Denn du kannst mit bloßem Auge nicht erkennen, ob dein Pferd sich gerade schont. Das bedeutet, dass auch wenn dein Pferd scheinbar gut läuft, es kompensiert. Vier Termine im Jahr sind hier das Minimum.
Zusammen mit deinem Pferdephysiotherapeuten kannst du dann auch das richtige Maß an Bewegung abstimmen. Et voilà, du hast endlich einen Plan!
Nun ja, genau voraussehen, wie sich die Arthrose bei deinem Pferd entwickelt, kann ich natürlich nicht. Das Problem bei der ganzen Sache ist jedoch, dass du erst weißt ob du richtig gehandelt hast, wenn einige Zeit vergangen ist. Jedoch einfach abzuwarten ohne ins Handeln zu kommen, ist das Dümmste was du nur tun kannst.
Klar bringst du den Sehnenschaden am linken Vorderbein nicht mit der Arthrose hinten rechts im Sprunggelenk zusammen. Wenn man aber genau hinsieht, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass hinten rechts entlastet wurde und die linke Vorhand unmerklich mehr Gewicht getragen hat.
Ich begleite schon seit mehreren Jahren Pferde mit Arthrose und kann dir genau sagen, wer zu wenig getan hat und wer sein Pferd perfekt mit seiner Krankheit betreut.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Die Fähigkeiten des Pferdes sind nicht nur beeindruckend, sondern auch tiefgreifend. Seine Stärke, uns Menschen zu tragen und sich harmonisch zu bewegen, kombiniert mit seiner erstaunlichen Selbstheilungskraft, zeigt ein Tier von beeindruckender Resilienz und Anpassungsfähigkeit. Die Pferdephysiotherapie unterstützt und fördert diese natürliche Fähigkeit.
Die Pferdephysiotherapie ist nicht nur eine Methode zur Reparatur, sondern eine Art, das Pferd auf seinem natürlichen Weg der Heilung und Regeneration zu unterstützen. Ein tiefes Verständnis für die Selbstheilungskraft des Pferdes und wie man sie am besten fördert, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie.
In meinen Jahren als Therapeutin habe ich die erstaunliche Selbstheilungsfähigkeit von Pferden hautnah erlebt. Es ist eine Leidenschaft, die mich täglich lehrt. Mit der richtigen Unterstützung können wir gemeinsam Wunder bewirken.
Die Verbindung von Pferdephysiotherapie und der natürlichen Selbstheilungskraft des Pferdes bildet ein kraftvolles Duo. Wenn beide im Einklang arbeiten, können Pferde ihre volle Gesundheit und Beweglichkeit wiedererlangen und beibehalten. Es ist ein harmonisches Zusammenspiel von Natur und Wissenschaft, das zu erstaunlichen Ergebnissen führen kann.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Der Anblick von Reitern auf ihren stolzen Pferden lässt oft vergessen, welch komplexes Zusammenspiel von Muskelkraft und Skelettstruktur es dem Pferd ermöglicht, den Menschen zu tragen. Die Fähigkeit, sowohl Stabilität als auch Flexibilität zu bieten, liegt tief in der einzigartigen Anatomie des Pferdes.
Die Wirbelsäule: Ein Wunderwerk der Natur
Das Kissing-Spine-Syndrom: Nicht so romantisch wie es klingt
Mögliche Ursachen:
Therapie und Management:
Mit einer sorgfältigen Kombination aus tierärztlicher, physiotherapeutischer und reiterlicher Betreuung können Pferde mit Kissing Spines nicht nur schmerzfrei leben, sondern auch ihren Besitzern über viele Jahre Freude bereiten.
In all den Jahren meiner Praxis habe ich zahlreiche Pferde mit Kissing Spines behandelt. Es erfüllt mich immer wieder mit Freude, wenn ich sehe, wie diese majestätischen Tiere mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit wieder zu ihrer vollen Pracht und Leistungsfähigkeit zurückkehren können.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Pferdes sind das Ergebnis einer sorgfältigen Aufmerksamkeit und Pflege. Das Verständnis von Krankheitsbildern wie Kissing Spines ermöglicht es Reitern und Besitzern, informierte Entscheidungen zu treffen und ihren vierbeinigen Freunden ein langes, glückliches Leben zu ermöglichen.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Wenn es darum geht, sich um unsere geliebten Pferde zu kümmern, ist ihre Ernährung ein Bereich, der oft mit vielen Meinungen, Ratschlägen und Trends gefüllt ist. Mit einem Meer von Möglichkeiten und jeder Menge gut gemeinter Ratschläge kann es leicht überwältigend sein, herauszufinden, was wirklich das Beste für dein Pferd ist.
Ähnlich wie beim Menschen gibt es nicht das eine perfekte Diätprogramm, das für alle passt. Jedes Pferd hat unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse je nach Alter, Gesundheitszustand, Aktivitätsniveau und sogar seiner Persönlichkeit. Daher ist es verständlich, dass unter zehn Pferdebesitzern zehn unterschiedliche Meinungen zur Pferdefütterung existieren.
Zwar haben viele von uns eine festgefahrene Meinung oder Tradition, wie wir unsere Pferde füttern, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht von neuen Forschungsergebnissen oder Methoden lernen können. Seminare und Workshops von Ernährungsexperten können uns helfen, die komplexe Wissenschaft der Pferdefütterung besser zu verstehen. Durch kontinuierliche Weiterbildung können wir sicherstellen, dass wir unseren Pferden das Beste bieten.
Ein falsch gefüttertes Pferd kann nicht nur gesundheitliche Probleme haben, sondern auch in seiner Leistung und seinem Verhalten beeinträchtigt werden. Ein gut ernährtes Pferd dagegen hat nicht nur eine bessere physische Kondition, sondern auch ein verbessertes geistiges Wohlbefinden.
Die Futtermittelindustrie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, was uns eine Vielzahl von Optionen bietet. Diese Vielfalt bedeutet jedoch auch, dass wir die Möglichkeit haben, je nach den spezifischen Bedürfnissen unseres Pferdes anzupassen und zu variieren.
Es reicht nicht aus, einmal ein Fütterungsregime für ein Pferd festzulegen und es dann dabei zu belassen. Die Bedürfnisse eines Pferdes können sich im Laufe der Zeit verändern, sei es durch Alter, Trainingsintensität oder gesundheitliche Herausforderungen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, einen aktiven Dialog mit Tierärzten, Ernährungsexperten und anderen Pferdebesitzern zu führen. Zudem ist die direkte Beobachtung des Pferdes selbst, seines Verhaltens, seiner physischen Erscheinung und seiner Leistung, eine unerlässliche Informationsquelle. So können wir sicherstellen, dass wir stets im besten Interesse unseres Pferdes handeln und proaktiv auf seine sich verändernden Bedürfnisse reagieren.
Die Kunst der Pferdefütterung ist eine feine Balance zwischen Wissenschaft, Erfahrung und Intuition. Während die wissenschaftliche Forschung uns unverzichtbare Erkenntnisse über die spezifischen Ernährungsbedürfnisse von Pferden gibt, liefert die praktische Erfahrung uns wertvolle Einblicke in die Individualität jedes Tieres. Denn kein Pferd ist wie das andere. Es sind diese feinen Unterschiede in Temperament, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand, die oft über den Futtereimer entschieden werden. Schließlich ist es die tiefe Liebe und Hingabe, die wir unseren Pferden entgegenbringen, die uns motiviert, ständig dazuzulernen und das Beste für sie zu suchen. Es geht nicht nur darum, einen Futterplan zu befolgen, sondern darum, das Futter als einen integralen Bestandteil des Wohlbefindens und der Gesundheit unseres Pferdes zu sehen. Das Streben nach optimaler Ernährung ist somit eine fortwährende Reise des Lernens, Anpassens und Zuhörens auf die Bedürfnisse unseres geliebten Vierbeiners.
Die richtige Ernährung unserer Pferde ist nicht nur ein Akt der Fürsorge, sondern eine Kunst, die Verständnis und ständige Anpassung erfordert. Es geht nicht nur darum, WAS wir füttern, sondern WARUM. Die Auswirkungen der Ernährung reichen von der Gesundheit bis zur Leistungsfähigkeit.
Sich um die Ernährung deines Pferdes zu kümmern, ist nicht nur eine Aufgabe, sondern eine Verantwortung. Ein gut ernährtes Pferd ist ein glückliches, gesundes und leistungsfähiges Pferd. Es ist also an der Zeit, dass wir uns tiefer mit dem Thema auseinandersetzen, uns informieren und das Beste für unsere treuen Begleiter tun.
Liebe dein Pferd und gib ihm das Beste, was es verdient.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Es gibt zahlreiche Pferderassen, und jede von ihnen besitzt individuelle Qualitäten, die sie einzigartig machen. Wenn man sich jedoch für den Reitsport entscheidet, steht man vor der Aufgabe, das passende Pferd für eine bestimmte Disziplin zu finden. Aber warum kann nicht jedes Pferd für jede sportliche Aktivität verwendet werden? Warum kann ein Araber nicht die spezifischen Aufgaben eines Quarter Horses übernehmen?
Der Schlüssel zu dieser Frage liegt in der Muskulatur des Pferdes, genauer gesagt in den Muskelfasern.
Diese Fasern kontrahieren langsam und ermüden kaum. Sie sind essentiell für Pferde, die lange Strecken zurücklegen müssen.
Ideal für: Distanz- und Vielseitigkeitspferde
Sie kontrahieren schnell, aber ermüden langsamer und sind für Geschwindigkeit, Ausdauer und Kraft verantwortlich.
Diese Fasern kontrahieren rasch und ermüden ebenso schnell. Sie sind für kurze, schnelle Kraftanstrengungen konzipiert.
Perfekt für: Quarter Horses und Vollblüter
Durch Training können bestimmte Fasertypen beeinflusst werden. Aber nicht alle Transformationen sind möglich. Zum Beispiel bleibt eine Slow Twitch Faser (Typ I) immer eine solche und kann nicht in eine Fast Twitch Faser umgewandelt werden. Die genetische Prädisposition eines Pferdes beeinflusst die Verteilung dieser Fasertypen. Zum Beispiel besitzt ein englisches Vollblut mehr rote Muskelfasern im Vergleich zu einem Warmblut. Diese Unterschiede, die tief in der Biologie eines Pferdes verankert sind, beeinflussen ihre Fähigkeiten in verschiedenen sportlichen Disziplinen.
Die biologischen und genetischen Unterschiede zwischen Pferderassen sind faszinierend und oft subtiler, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Die Verteilung von Muskelfasertypen, die durch die genetische Prädisposition eines jeden Pferdes festgelegt wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung ihrer sportlichen Fähigkeiten und Stärken. Ein englisches Vollblut, das genetisch für Schnelligkeit und Agilität prädisponiert ist, wird beispielsweise anders konstruiert als ein Warmblut, das möglicherweise für Kraft und Ausdauer geschaffen wurde. Es ist dieser einzigartige Mix aus Muskelfasern, der bestimmt, wie gut ein Pferd in einer bestimmten Disziplin oder Aktivität abschneidet. Es geht nicht nur darum, das richtige Training oder die richtige Technik zu haben; die Natur spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Erziehung. Es ist also von entscheidender Bedeutung, dieses Wissen zu berücksichtigen, wenn man darüber nachdenkt, welche Rasse am besten zu den eigenen sportlichen Zielen und Ambitionen passt.
Die richtige Pferderasse für den beabsichtigten Sport zu wählen, ist nicht nur eine Frage der Leistung, sondern auch des Wohlbefindens des Tieres. Ein Pferd, das gegen seine natürliche Veranlagung trainiert wird, wird nie sein volles Potenzial erreichen und könnte sogar gesundheitliche Probleme entwickeln.
Wenn es um die Wahl des richtigen Pferdes geht, müssen wir über die ästhetischen Vorlieben hinausdenken und uns auf die biologischen und sportlichen Anforderungen konzentrieren. Das Verständnis der Muskelfasern und ihrer Auswirkungen auf die Leistung eines Pferdes ist ein Schlüssel zu einer erfolgreichen und harmonischen Partnerschaft im Reitsport. Es lohnt sich also, sich Zeit zu nehmen und genau zu überlegen, bevor man eine Entscheidung trifft.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Die Wintermonate bringen oft eine Herausforderung für Pferdebesitzer mit sich. Während die Kälte hereinbricht, werden die Bewegungsmöglichkeiten für Pferde eingeschränkt. Aber ist es wirklich ratsam, dein Pferd in der Box ruhen zu lassen? Hier sind vier wesentliche Gründe, warum Stehtage in der Boxenhaltung nicht nur unvorteilhaft, sondern potenziell schädlich für dein Pferd sein können:
In freier Wildbahn sind Pferde fast16 Stunden am Tag unterwegs, inständiger, gemäßigter Bewegung, während sie fressen. Wenn du dein Pferd den ganzen Tag in einer Box hältst, entziehst du ihm diese essentielle Aktivität. Eine Stunde Reiten oder ein paar Stunden auf dem Paddock können dieses Defizit nicht ausgleichen. Ein Stehtag würde das noch verschärfen.
Regelmäßige Bewegung ist entscheidend für die Gesundheit der Gelenke deines Pferdes. Die Gelenke sind auf eine konstante Zufuhr von Gelenkflüssigkeit angewiesen, die durch Bewegung angeregt wird. Ein Mangel an Bewegung kann die Gelenke verschlechtern, was zu Erkrankungen wie Arthrose führen kann.
Muskeln benötigen Bewegung und Durchblutung, um gesund zubleiben. Ein Mangel daran kann zu Muskelproblemen, Verhärtungen und sogar zu Muskelfaserrissen führen.
Wenn Pferde nicht regelmäßig und richtig bewegt werden, kann dies ihr Risiko für Verletzungen erheblich erhöhen. Ein Pferd, das nach einem Stehtag unvorbereitet auf schlechtem Untergrund bewegt wird, kann leichter verletzt werden.
Es ist uns allen klar, dass Wintermonate besondere Herausforderungen für Pferdebesitzer darstellen. Der natürliche Wunsch, sein Pferd vor Kälte und schlechtem Wetter zu schützen, kann zu Entscheidungen führen, die auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Aber wie wir sehen konnten, hat die Boxenhaltung an kalten Tagen ihren Preis. Nicht nur wird das Grundbedürfnis des Pferdes nach Bewegung stark eingeschränkt, sondern es entstehen auch langfristige gesundheitliche Probleme, die sich oft erst im späteren Leben des Tieres zeigen.
Es ist daher unerlässlich, alternative Möglichkeiten zu finden, sein Pferd auch im Winter ausreichend zu bewegen. Sei es durch längere Spaziergänge, gezieltes Training in geeigneten Hallen oder, wenn möglich, durch den Zugang zu einem geschützten Paddock. Die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes hängen stark von der Bewegung ab, die es erhält – unabhängig von der Jahreszeit.
Die natürlichen Bedürfnisse eines Pferdes sollten immer im Vordergrund stehen. Ein Tag in der Box kann mehr Schaden anrichten, als man denkt.
Zum Abschluss, die Wintermonate mögen kalt und herausfordernd sein, aber sie sollten nie als Ausrede dienen, dein Pferd in der Box zu lassen. Es ist unsere Verantwortung als Pferdebesitzer, sicherzustellen, dass unsere Tiere auch in den kältesten Monaten die bestmögliche Pflege und Bewegung erhalten.
Zertifizierte (DIPO) Pferdephysiotherapeutin undPferdeosteopathin
Viele Pferdebesitzer und Reiter, denen ich in meiner Arbeit als Osteopathin für Pferde begegne, stoßen auf das Problem, dass ihr Pferd nicht vernünftig angaloppiert. Typischerweise will das Pferd entweder gar nicht angaloppieren, es galoppiert nur auf einer Hand nicht oder nicht richtig an, oder es springt direkt in den Kreuzgalopp.
Wenn du auf deinem Pferd sitzt, kann sich das richtig unangenehm anfühlen. Manchmal schaffst du es nicht mehr, als einen Renntrab hinzubekommen oder dein Pferd rennt in den Galopp hinein. Es kann sich aber auch wie ein unangenehmes Holpern anfühlen, das weder Trab noch Galopp ist. Leider ist „Tralopp“ keine richtige Gangart.
Dann kann es dir passieren, dass du übst und übst und übst, dein Pferd endlich richtig anspringt, aber so richtig gut fühlt es sich trotzdem nicht an.
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass das Galoppieren lediglich eine Frage des Trainings und der Technik ist. Während das Training natürlich essentiell ist, gibt es tiefer liegende Gründe, die oft übersehen werden. Oftmals sind es körperliche Beschwerden oder Blockaden, die das Pferd daran hindern, sich frei und harmonisch zu bewegen. Ein schief gewachsener Wirbel, Verspannungen oder frühere Verletzungen können die Ursache dafür sein, dass das Pferd Schwierigkeiten beim Galoppieren hat.
Ebenso kann das emotionale Wohlbefinden des Pferdes eine Rolle spielen. Stress, Angst oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit können dazuführen, dass das Pferd unwillig oder gar ängstlich reagiert, wenn Ein individuell angepasster Ansatz ist daher unerlässlich. Hierbei geht es nicht nur darum, die physischen Blockaden zu lösen, sondern auch darum, dem Pferd emotionale Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln.
Das Wohlbefinden unseres Pferdes sollte immer an erster Stelle stehen. Nur ein physisch und emotional ausgeglichenes Pferd kann sein volles Potential entfalten und uns ein verlässlicher, und freudiger Partner sein. Indem wir uns die Zeit nehmen, die wahrenUrsachen für Verhaltens- oder Bewegungsprobleme zu erkennen und zu behandeln, investieren wir nicht nur in die Gesundheit des Pferdes, sondern auch in eine tiefere und harmonischere Beziehung zu unserem vierbeinigen Freund. Es ist eine Investition, die sich in jedem Fall lohnt.